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Der Norden ruft – Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Skandinavien

Ob es sich um Smørrebrød-Rezepte aus Dänemark oder um Gravlax aus Schweden handelt, die Gerichte der nordischen Küche sind nicht nur schmackhaft, sondern auch Ausdruck eines nachhaltigen Lebensstils.
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16. Oktober 2023
Die nordische Küche, die von den Fjorden Norwegens bis zu den Wäldern Finnlands reicht, spiegelt die reiche Kultur und die vielfältigen Landschaften Skandinaviens wider. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Regionalität an Bedeutung gewinnen, setzt die nordische Küche auf lokale Zutaten und traditionelle Zubereitungsarten. Ob es sich um Smørrebrød-Rezepte aus Dänemark oder um Gravlax aus Schweden handelt: Die Gerichte sind nicht nur schmackhaft, sondern auch Ausdruck eines nachhaltigen Lebensstils. Fermentierte Lebensmittel, nordische Superfoods und die Verwendung von nordischen Kräutern sind nur einige der Elemente, die diese Küche so einzigartig machen.

Smørrebrød – Mehr als nur ein belegtes Brot

Smørrebrød, ein ikonisches Element der dänischen Küche, ist weit über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt. Ursprünglich als einfaches Mittagessen für Arbeiter konzipiert, gilt es heute als kulinarisches Kunstwerk, das in Gourmet-Restaurants ebenso zu finden ist wie in traditionellen dänischen Gasthäusern. Die Geschichte des Smørrebrød begann als praktische Mahlzeit für Bauern und Arbeiter, die oft nur Brot und Aufschnitt zur Verfügung hatten. Im Laufe der Zeit wurde es jedoch zu einer Art Leinwand für kulinarische Kreativität. Von Räucherfisch und eingelegtem Gemüse bis hin zu exotischen Zutaten wie Rentierfleisch – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Die Zubereitung von Smørrebrød erfordert einen sorgfältigen Prozess, der viel mehr bedeutet, als nur Brot zu belegen. Die Auswahl des richtigen Brotes, vorzugsweise ein dichtes Roggenbrot, ist entscheidend. Ebenso wichtig ist die Reihenfolge der Beläge, die nicht nur den Geschmack, sondern auch die Textur des Gerichts beeinflussen.

Ein klassisches Smørrebrød besteht beispielsweise aus einer Schicht Butter, gefolgt von Räucherlachs, einer Handvoll nordischer Kräuter und schließlich einer Garnierung aus fermentierten Lebensmitteln wie eingelegten Rüben. In den letzten Jahren hat Smørrebrød eine moderne Wende genommen. Viele Köche experimentieren mit globalen Zutaten und Techniken, um diesem traditionellen Gericht einen zeitgenössischen Twist zu verleihen. So findet man in Kopenhagen Restaurants, die Smørrebrød mit asiatischen Aromen oder mediterranen Zutaten anbieten.

Graved Lachs – Ein Fest für die Sinne

Graved Lachs, auch Gravlax genannt, ist eine Delikatesse, die ihre Wurzeln in der schwedischen und norwegischen Küche hat. Dieses Gericht, das durch einen speziellen Fermentationsprozess entsteht, hat sich zu einem festlichen Highlight entwickelt, das bei besonderen Anlässen ebenso wie in gehobenen Restaurants serviert wird. Die Herstellung von Gravlax ist ein altes Verfahren, das ursprünglich dazu diente, den Fisch haltbar zu machen. Durch das Einlegen in eine Mischung aus Zucker, Salz und nordischen Kräutern wie Dill wird der Lachs fermentiert. Dieser Prozess verleiht dem Fisch nicht nur eine längere Haltbarkeit, sondern auch ein einzigartiges Aroma.

Bereits vor mehreren Jahrhunderten erfanden die Skandinavier eine Technik, bei der frisch gefangener Lachs leicht gesalzen und zur Fermentierung für einige Wochen oder Monate im Erdreich vergraben wurde, um seine Haltbarkeit zu erhöhen. Der Begriff „gravlaks“, welcher noch heute den „vergrabenen Lachs“ bezeichnet, lässt sich bis ins Jahr 1348 zurückdatieren↗.

In der modernen nordischen Küche wird Gravlax oft mit einer Senf-Dill-Sauce serviert, die den Geschmack des Fisches perfekt ergänzt. Und natürlich liefert auch dieses Fisch-Gericht viele hochwertige Omega-3-Fettsäuren.

Süße Versuchungen – Desserts der nordischen Küche

Die nordische Küche ist nicht nur für ihre herzhaften Gerichte bekannt, sondern auch für eine Vielzahl an Desserts, die den Gaumen verzaubern. Von traditionellen Kanelbullar bis zu modernen Interpretationen von Beeren-Desserts ist die süße Seite der nordischen Küche ein Fest für die Sinne.

Kanelbullar – die ganz besonderen Zimtschnecken

Kanelbullar, die schwedischen Zimtschnecken, sind ein Klassiker, der weit über die Grenzen Skandinaviens hinaus bekannt ist. Doch was macht sie so besonders? Es ist die Kombination aus Zimt, Kardamom und einer Prise Liebe, die diese kleinen Köstlichkeiten zu einem unvergesslichen Geschmackserlebnis macht. In Schweden werden sie traditionell zum „Fika“, der Kaffeepause, serviert und sind ein fester Bestandteil der schwedischen Kultur.

Beeren-Desserts – Die Früchte des Nordens

Nordische Beeren sind ein wahres Geschenk der Natur und zeichnen sich durch ihre gesundheitlichen Vorteile sowie ihre kulinarische Vielseitigkeit aus. Moltebeeren, Blaubeeren und Preiselbeeren sind nur einige der bekanntesten Sorten, die in der nordischen Küche eine prominente Rolle spielen. Sie sind reich an Antioxidantien, Vitaminen und anderen wertvollen Nährstoffen. Darüber hinaus sind sie so vielseitig, dass sie in einer Vielzahl von Desserts verwendet werden können.

Einfache Beerenkompotts, die in der Regel aus einer Mischung aus Beeren, Zucker und Zitronensaft bestehen, sind ein beliebter Begleiter für viele nordische Gerichte. Diese Kompotts können sowohl warm als auch kalt serviert werden und lassen sich gut mit anderen Desserts wie Vanilleeis oder Pudding kombinieren.

Für die Liebhaber raffinierter Desserts sind Beeren eine Hauptzutat in vielen hochwertigen Torten und Gebäcken. Sie können als Füllungen, Toppings oder gar als integraler Bestandteil des Teigs verwendet werden. Die Säure der Beeren gleicht die Süße der Torten aus und sorgt für ein harmonisches Geschmackserlebnis.

Diese Beeren sind typisch für die nordische Küche

Darüber hinaus bieten die nordischen Länder eine Fülle weiterer interessanter Beerenarten, die manchmal übersehen werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Arktischen Brombeeren, die sich durch ihren intensiven Geschmack und ihre tiefviolette Farbe auszeichnen. Auch die Erdbeeren des Nordens, oft als „Wald-Erdbeeren“ bezeichnet, sind kleiner, aber intensiver im Geschmack als ihre kommerziellen Verwandten.

Ein weiteres Highlight sind die sogenannten Schwarzen Johannisbeeren, die sich hervorragend in Likören oder Marmeladen verarbeiten lassen. Diese Beeren werden oft in traditionellen nordischen Getränken wie dem berühmten „Schwarzen Johannisbeer-Schnaps“ verwendet.

Nicht zu vergessen sind die Fjällbeeren, die in den Bergregionen Skandinaviens wachsen. Sie sind besonders reich an Vitamin C und werden oft in Smoothies, Säften oder als frische Beilage verwendet.

Die Bandbreite an Beeren in den nordischen Ländern ist beeindruckend und ihre Verwendung in Desserts bietet eine wunderbare Möglichkeit, diese natürlichen Schätze zu genießen.

Nordische Beeren wie Moltebeeren, Blaubeeren und Preiselbeeren sind nicht nur gesund, sondern auch äußerst vielseitig. Sie finden sich in einer Reihe von Desserts wieder, von einfachen Beerenkompotts bis zu raffinierten Torten. Die Säure der Beeren harmoniert perfekt mit der Süße der Desserts und sorgt für eine ausgewogene Geschmackskomposition.

Trinkkultur im Norden – Von Aquavit bis Beerenlikör

Die nordische Trinkkultur ist ebenso vielfältig wie die Landschaften, die sie hervorbringen. Von den klaren, würzigen Noten des Aquavits bis zu den fruchtigen Aromen von Beerenlikören sind die Getränke des Nordens ein integraler Bestandteil der kulinarischen Szene.

Aquavit – Das Herz der nordischen Trinkkultur

Aquavit, ein klarer Schnaps, der oft mit Kräutern wie Kümmel, Dill oder Fenchel aromatisiert ist, steht im Mittelpunkt vieler nordischer Feierlichkeiten. Ursprünglich aus Skandinavien stammend, hat sich Aquavit, dessen Historie bis ins Mittelalter zurückreicht, als fester Bestandteil der Trinkkultur etabliert. Besonders in Norwegen ist es üblich, Aquavit zu traditionellen Gerichten wie Graved Lachs oder Rentierfleisch zu servieren.

Beerenliköre – Die süße Seite des Nordens

Neben den stärkeren Spirituosen gibt es auch eine Reihe von Likören, die aus nordischen Beeren hergestellt werden. Moltebeer-, Blaubeer- und Preiselbeerliköre sind besonders beliebt und werden oft als Digestif oder in Desserts verwendet. Diese Liköre spiegeln die natürliche Fülle der nordischen Wälder wider und bieten eine süße, aber komplexe Geschmackspalette.

Schwedens kurioser Stinkfisch – Was ist Surströmming und wie kann er sogar gut schmecken?

Wenn man an die nordische Küche denkt, kommen einem meist delikate Fischgerichte, saftige Beeren und herzhafte Fleischspezialitäten in den Sinn. Doch Schweden hat auch eine kulinarische Kuriosität zu bieten, die selbst den mutigsten Feinschmecker ins Schwitzen bringt: Surströmming. Dieser fermentierte Hering ist berüchtigt für seinen intensiven Geruch, der oft als unerträglich beschrieben wird. Aber kann dieser Stinkfisch tatsächlich gut schmecken? Die Antwort mag überraschen.

Die Herstellung von Surströmming

Surströmming wird aus frischem Hering hergestellt, der in der Ostsee gefangen wird. Der Fisch wird ausgenommen, gesalzen und dann in Holzfässern fermentiert. Nach einigen Monaten wird der Fisch in Dosen abgefüllt. Die Fermentation setzt sich auch unter Druck in den Dosen fort, was für den starken Geruch verantwortlich ist. Das Ergebnis ist ein Produkt mit einem äußerst intensiven Duft, der oft als Mischung aus faulen Eiern und saurer Milch beschrieben wird.

Der richtige Umgang mit Surströmming

Die Schweden selbst genießen Surströmming vornehmlich im Freien, um den intensiven Geruch zu minimieren. Traditionell wird der Fisch auf einem Stück Knäckebrot serviert, oft zusammen mit Zwiebeln, Kartoffeln und manchmal sogar saurer Sahne. Die Kombination dieser Beilagen hilft, den starken Geschmack des Fisches auszubalancieren.

Der Geschmack, der überrascht

Trotz seines Rufs als „Stinkfisch“ kann Surströmming, wenn er richtig zubereitet und serviert wird, durchaus schmackhaft sein. Der Geschmack ist intensiv, salzig und hat eine gewisse Tiefe, die man bei anderen Fischgerichten selten findet. Es ist ein Geschmack, der polarisiert, aber auch fasziniert. Für diejenigen, die mutig genug sind, ihn zu probieren, kann Surströmming zu einer unvergesslichen kulinarischen Erfahrung werden. Allerdings: Anders als in den Internet-Challenges zu sehen, isst man den Stinkefisch nicht in großen Mengen pur, sondern setzt ihn eher in Maßen, ähnlich einem Gewürz, ein.

Surströmming wird oft bei besonderen Anlässen und Festen serviert und ist ein Symbol für die schwedische Küche in all ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit. Dieser Stinkfisch mag zwar nicht jedermanns Sache sein, aber er ist ein faszinierendes Beispiel für die kulinarische Vielfalt, die diese Region zu bieten hat.

Rezept-Tipp: Fjordforelle mit nordischen Beeren

Nachdem wir die nordische Küche und ihre Vielfalt entdeckt haben, ist es an der Zeit, selbst den Kochlöffel zu schwingen. Und was könnte authentischer sein als ein Rezept direkt aus den Fjorden? Die Fjordforelle, ein Juwel der nordischen Küche, wird in diesem Rezept durch die Zugabe von aromatischen Beeren zu einem kulinarischen Meisterwerk.

Diese Zutaten werden benötigt

  • 1 Fjordforelle (ca. 1,5 kg)
  • 200g nordische Beeren (Moltebeeren, Blaubeeren, Preiselbeeren)
  • 1 Zitrone
  • Nordische Kräuter (Dill, Thymian)
  • Salz und Pfeffer

So gelingt die Zubereitung

  • Vorbereitung der Forelle: Die Fjordforelle gründlich waschen und trockentupfen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer einreiben.
  • Die Beerenmischung: Die nordischen Beeren in einer Schüssel mit einem Spritzer Zitronensaft und einer Prise nordischer Kräuter vermengen.
  • Füllung und Garprozess: Die Forelle mit der Beerenmischung füllen und in einer ofenfesten Form platzieren. Den Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Die Forelle mit einigen Zweigen nordischer Kräuter und einer halben Zitrone belegen.
  • Garzeit: Die Forelle etwa 30-40 Minuten im vorgeheizten Ofen backen, je nach Größe des Fisches. Die Forelle ist gar, wenn das Fleisch leicht von den Gräten löst.
  • Präsentation: Die Forelle aus dem Ofen nehmen und vor dem Servieren mit frischen Kräutern garnieren. Als Beilage empfiehlt sich ein einfaches Kartoffelgratin oder ein nordisches Gemüsegericht.

Guten Appetit!

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