Es gehört in jede gute Küche: Olivenöl. Was ist beim Kauf zu beachten und wie lässt es sich ideal lagern und verwenden? Schönkost klärt auf und liefert einen leckeren mediterranen Rezept-Tipp: einzigartiges Zitronen-Olivenöl-Huhn.
Im Olivenhain wächst eine beachtliche Steinfrucht
Ein Spaziergang durch den Olivenhain gleicht einem Gang durch eine verzauberte Welt. Die Bäume, die der Sonne und dem Wind trotzen, präsentieren sich in schillernden Grüntönen. Unter ihren Zweigen hängen reife Früchte, die die Fülle der Natur widerspiegeln. Doch die Olive, eine Steinfrucht, die in ihrer schlichten Form zuerst unscheinbar wirkt, entfaltet ihre wahre Pracht erst bei der weiteren Verarbeitung. Das wertvolle Öl, das aus ihrer Pressung gewonnen wird, gibt vielen Gerichten den besonderen Geschmack und ist aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken.
Das Geheimnis des Olivenöls liegt in seiner Vielfalt und Komplexität. Die Art der Olive, das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die schonende Pressung des Öls bestimmen den Geschmack und die Aromen. Ein gutes Olivenöl sollte dabei immer als Extra Vergine ausgezeichnet sein und einen Säuregehalt von maximal 0,8% aufweisen.
Doch nicht nur der Geschmack, sondern auch die gesundheitlichen Vorteile von Olivenöl sind unumstritten.
Olivenöl in der Geschichte – Eine vielseitige und gesunde Zutat
Olivenöl wird seit mehr als 6.000 Jahren produziert und verbreitete sich im Laufe der Zeit über die gesamte Welt. Es wurde seit jeher nicht nur in der Küche verwendet, sondern auch zur Pflege von Haut und Haaren sowie als Brennstoff und für religiöse Zeremonien genutzt. Im alten Griechenland war es ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und wurde auch als Heilmittel eingesetzt.
Auch die Römer schätzten Olivenöl und nutzten es nicht nur in der Küche, sondern auch als Massageöl und Pflegemittel für die Haut. Im Mittelalter war es dann ein wichtiges Handelsgut zwischen dem Mittelmeerraum und Europa und seit dem 16. Jahrhundert kennt man es auch in Amerika.
Der Philosoph Epikur↗ schrieb überschwänglich:
„Wir sollten unser Brot mit Olivenöl würzen, anstatt es mit Salz zu bestreuen“.
Heute ist Olivenöl nicht nur in der mediterranen Küche unverzichtbar, sondern auch in der globalen Gourmet-Kultur angekommen.
Die Bedeutung von Extra Vergine – Ein ganz besonderer Herstellungsprozess
Olivenöl gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Doch was bedeutet eigentlich „Extra Vergine“? Diese Bezeichnung trägt das hochwertigste Olivenöl, das aus der ersten Pressung von frischen Oliven gewonnen wird. Dabei dürfen keine chemischen Zusätze oder Erhitzung zum Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein geschmacklich intensives Öl mit einem hohen Anteil an gesunden Nährstoffen.
Aber was macht Extra Vergine so besonders? Es ist vor allem der aufwändige Herstellungsprozess. Die Oliven müssen schonend und möglichst schnell gepresst werden, um den optimalen Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile zu erhalten. Dabei werden oft nur handverlesene Oliven verwendet, um die höchste Qualität zu gewährleisten.
Das Extra Vergine Olivenöl verleiht vielen Gerichten einen besonderen Geschmack. Mit diesem Öl lässt sich fast alles verfeinern.
Wer Wert auf geschmackliche Intensität und gesundheitliche Vorteile legt, sollte deshalb zu diesem Qualitätsstandard greifen. Es ist die Königsdisziplin unter den Olivenölen und verleiht jeder Mahlzeit das gewisse Extra an Aromen und Geschmack.
Den Körper freut’s – Gesundheitliche Vorteile von Olivenöl
Olivenöl enthält eine Vielzahl von Nährstoffen und Antioxidantien, die sich positiv auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren senken zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können Entzündungen im Körper hemmen. Auch bei der Vorbeugung von Krebs und Alzheimer kann Olivenöl eine wichtige Rolle spielen.
Doch auch in der Pflegeindustrie hat Olivenöl seinen Platz gefunden. Ob als Shampoo, Bodylotion oder Seife – Olivenölprodukte sorgen für ein angenehmes Hautgefühl und einen natürlichen Glanz.
Olivenöl kann also noch viel mehr als nur beim Kochen und Braten zu begeistern. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Olivenölmanufakturen und Pflegeprodukten auf Olivenölbasis, die nicht nur kulinarische, sondern auch kosmetische Genüsse bereithalten.
Besonders interessant sind auch die Touren und Besichtigungen von Olivenölmanufakturen, bei denen man viel über die Herstellung und Verarbeitung von Olivenöl lernen und natürlich auch probieren kann. Ein wahres Erlebnis für alle Sinne!
Die richtige Lagerung, Olivenöl in der Bratpfanne, Olivenöl einfrieren? Do´s und Don´ts
Olivenöl ist also ein wahres Multitalent. Doch wie bewahrt man es am besten auf?
Zunächst einmal gilt: Dunkel, kühl und trocken – das sind die idealen Bedingungen für die Aufbewahrung von Olivenöl. Am besten lagert man es in einer lichtundurchlässigen Flasche oder einem undurchsichtigen Behälter, um es vor Einstrahlungen zu schützen. Denn Licht und Wärme können das Öl oxidieren lassen und den Geschmack negativ verändern. Jede direkte Sonneneinstrahlung sollte deshalb ebenfalls vermieden werden.
Wer sein Olivenöl zum Braten oder Kochen verwendet, sollte darauf achten, dass es dabei nicht zu heiß wird. Denn bei zu hohen Temperaturen können sich schädliche Stoffe bilden. Extra Vergine Olivenöl eignet sich eher für Salate oder zum Beträufeln von Gerichten, da es durch den schonenden Herstellungsprozess mehr Aromen und Nährstoffe enthält. Soll das Öl dennoch in die Pfanne, entspricht die Grenze bei den meisten Herdplatten die mittlere Stufe (etwa 180°C), bevor sich das gesundheitsschädliche Acrolein bildet. Heißgepresstes, raffiniertes Olivenöl, etwa die Qualitätsstufe „Olio de Oliva“ hat allerdings einen höheren Rauchpunkt, ist damit hitzebeständiger und eignet sich recht gut zum Braten und Schmoren.
Und was ist mit dem Einfrieren von Olivenöl? Hier scheiden sich die Geister. Einige Stimmen sagen, dass es möglich ist, andere raten davon ab, Olivenöl in den Gefrierschrank zu stecken, da das Öl dabei seine Konsistenz und Geschmack verändern könne. Wer es dennoch ausprobieren möchte, füllt das Öl in einen luftdichten Behälter und lässt es langsam wieder auftauen, bevor es verwendet wird. Am besten portioniert man das Öl dann aber vor dem Frost.
Unser besonderer Schönkost-Tipp: Rezept für eine mediterrane Spezialität, die ohne Olivenöl undenkbar wäre
Mediterrane Küche ohne Olivenöl? Unvorstellbar! Das flüssige Gold der Oliven verleiht der Küche am Mittelmeer ihren unvergleichlichen Geschmack und ist aus keiner Speise wegzudenken.
Unser Rezept-Tipp: Zitronen-Olivenöl-Huhn mit mediterranem Gemüse.
Dieses Gericht ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Genuss für den Gaumen. Das Huhn wird saftig und zart durch das Aroma von Zitronen und Olivenöl, während das mediterrane Gemüse für eine wunderbare Geschmacksvielfalt sorgt.
Zutaten für 4 Personen:
- 4 Hähnchenbrustfilets
- 2 Zitronen
- 4 EL Extra Vergine Olivenöl
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 rote Paprika
- 1 gelbe Paprika
- 1 Zucchini
- 10-12 Cherry-Tomaten
- 1 TL getrockneter Thymian
- Salz und Pfeffer
Diese Schritte sind nötig:
- Hähnchenbrustfilets waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Zitronen heiß waschen, trockenreiben und in Scheiben schneiden.
- Olivenöl in eine Pfanne geben und erhitzen. Hähnchenbrustfilets von beiden Seiten anbraten und aus der Pfanne nehmen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Paprika und Zucchini waschen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch in die Pfanne geben und anbraten. Paprika und Zucchini hinzufügen und ca. 5 Minuten braten.
- Hähnchenbrustfilets, Zitronenscheiben und Cherry-Tomaten zu dem Gemüse geben und mit Thymian bestreuen. Ca. 15-20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Guten Appetit und lassen Sie sich von der mediterranen Küche verzaubern!
