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So lecker ist das Weltkulturerbe: 7 Klassiker der mexikanischen Küche

Die mexikanische Küche wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und hält einige ganz besondere Köstlichkeiten bereit.
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29. Januar 2023

Im Jahr 2010 hat die UNESCO↗ die mexikanische Küche zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Und tatsächlich: Kaum ein Reiseziel hat kulinarisch so viel zu bieten, wie das nordamerikanische Land. In Mexiko fusionieren die präkolumbianische Kultur und die Einflüsse europäischer Einwanderung miteinander zu besonderen Genuss-Erlebnissen.

Zwischen traditioneller Hochkultur und Fusion-Küche: Mexikos kulinarischer Reichtum

Wer schon einmal den amerikanischen Kontinent bereist hat, wird sicher zustimmen: Die mexikanische Küche bietet zweifelsohne die interessanten und abwechslungsreichsten Genuss-Erlebnisse zwischen Nord- und Südamerika. Dieser kulinarische Reichtum hat viele Gründe: Noch immer spielt das Erbe früherer Hochkulturen eine große Rolle in dem mittelamerikanischen Land. Hinzu kommen die Einflüsse durch Jahrhunderte der europäischen Einwanderung. Wer sich also aufmacht, das eindrucksvolle Land zu bereisen, sollte einige besondere Speisen nicht verpassen.

Schönkost stellt ausgewählte Besonderheiten der mexikanischen Küche vor und gibt einen einfachen Rezept-Tipp. Mit diesem lässt sich ein wenig mexikanische Genussfreude einfach und authentisch auch zu Hause zubereiten.

Tacos in verschiedenen Variationen – Die mexikanische Küche beheimatet den Bruder des Döner Kebab

Ganz gleich, wo man sich in Mexiko bewegt: Die kleinen Taco-Stände sind allgegenwärtig. Die Basis der Tacos bilden dabei kleine, runde Maisfladen, die mit unterschiedlichen Fleischsorten, oder auch einer Fischzubereitung, belegt sind. Ganz nach individuellem Geschmack, wird der Snack mit scharfen Chilisaucen, Koriander, Zwiebeln und Limettensaft garniert. Die Chilisauce ist dabei der besondere Stolz der kleinen Straßenküchen. In der Regel hat jede mexikanische Familie ihr eigenes, spezielles Rezept, das über Generationen weitergegeben wird und aus einer Vielzahl einzelner Zutaten besteht.

Eine besondere Taco-Variante bilden die Tacos al Pastor. Während andere Varianten schon von den mexikanischen Ureinwohnern zubereitet wurden, erinnert diese Version nicht nur auf den ersten Blick auf den in Deutschland beliebten Döner Kebab. Während in Berlin seit den frühen 1970er-Jahren türkische Einwanderer den Drehspieß bliebt machten, waren es in Mexiko zugezogene Libanesen, die bereits zehn Jahre zuvor das Traditionsgericht nach ihren Vorstellungen variierten und so die mexikanische Küche um einen weiteren Klassiker bereicherten.

Tradition fürs Auge und den Gaumen: Tamales wurden schon von den Maya und Azteken zubereitet

Die Zubereitung dieses Traditionsgerichts aus der mexikanischen Küche ist durchaus zeitaufwändig. Nichtsdestotrotz gelten auch Tamales als einfacher, schneller Snack, der an so mancher Straßenecke von ambulanten Händlern feilgeboten wird.

Doch auch gerade diese Köstlichkeit, die für wenige Pesos zu haben ist, führt tief in die Geschichte des Landes. Es konnte nachgewiesen werden, dass Maya und Azteken schon vor Tausenden von Jahren Tamales herstellten. Nicht nur geschmacklich ist die Zubereitung aus Maisteig, Schmalz und einer individuellen Füllung ein Erlebnis. Das Auge isst bekanntlich mit und da Tamales zum Garen in ein eindrucksvolles Kochbananenblatt gewickelt werden, erkennt man die traditionsreiche Geschichte des Gerichtes schon auf den ersten Blick.

Auf dem Teller serviert, öffnet man das Bananenblatt vorsichtig und packt den gegarten Maiskuchen aus. Die Füllung im Inneren kennt unzählige Varianten und ist das Highlight des besonders sättigenden Gerichtes. Zubereitungen mit Fleisch sind ebenso beliebt, wie vegetarische Varianten.

Mole poblano: Der Reichtum des Weltkulturerbes in einer Sauce

Dass Schokolade nicht nur als Süßigkeit ein besonderes Genuss-Erlebnis bietet, sondern auch hervorragend zu deftigen Speisen passt, zeigt sich am besten an der mexikanischen Mole poblano. Die geschichtsträchtige Chilisoße besteht aus bis zu 75 verschiedenen Zutaten und kennt so viele Varianten, wie Köchinnen und Köche, die sie zubereiten.

Neben der erwähnten Schokolade und den Chilischoten als Basis sind verschiedene Nüsse, Rosinen und zahlreiche Gewürze wie Koriandersamen, Zimt oder Nelken fester Bestandteil der Sauce.

Besonders beliebt in die Zubereitung in den Bundesstaaten Puebla – von dem die Sauce auch ihren Namen hat – und im südlichen Oaxaca. Im typischsten Fall dient Mole poblano zur Bereicherung eines Hühnchen-Gerichtes und ist vielleicht die traditionsreichste Zubereitung in der mexikanischen Küche.

Ohne Mais geht es nicht: Enchiladas sind ein Klassiker der mexikanischen Küche

Äußerlich erinnern Enchiladas ein wenig an Cannelloni. Doch auch dieser Klassiker der mexikanischen Küche basiert auf Mais-Tortillas. Dass Mais dermaßen weit verbreitet in der kulinarischen Kultur des Landes ist, hat seine Gründe: Bereits vor Jahrtausenden beherrschten die Ureinwohner des Kontinents den Ackerbau und erkannten die Vorzüge der Mischkultur.

Typischerweise wurden Mais, Bohnen und Kürbis zusammen auf einem Feld angebaut. Diese spezielle Auswahl der Pflanzen sorgte dafür, dass sich die Gewächse in Symbiose gegenseitig unterstützten. Auch hielt diese Anbauform die Böden lange fruchtbar. Bis heute wird dieses Anbausystem der Milpa in Mexiko praktiziert. Dabei wird längst nicht nur eine Maissorte angebaut. Der Artenreichtum kennt von gelb über rot bis hin zu schwarzem Mais, von dünnen bis dicken Kolben, zahlreiche Farben und Formen. Entsprechend allgegenwärtig ist die Maispflanze in der mexikanischen Küche.

Auch, was die weitere Verarbeitung betrifft, hat sich eine reichhaltige Kultur entwickelt. Bevor aus dem Maismehl die typischen kleinen, runden Fladen geformt werden, versetzt man die Körner in der Regel mit gebranntem Kalk oder Holzasche und kocht diese.

Dies hilft dem menschlichen Organismus, die Nährstoffe des Getreides besser zu verwerten. Auch das Aroma und der Geruch der Tortillas profitieren von dieser Tausende Jahre alten Kulturtechnik. Für Enchiladas werden die Fladen mit Fleisch oder Gemüse gefüllt und mit einer Sauce – gerne auch der Mole poblana – übergossen. Eine beliebte Variante wird heute auch im Ofen mit Käse überbacken.

Mexikanisches Frühstück: Frijoles und Chilaquiles dürfen nicht fehlen

In Mexiko beginnt der Tag in der Regel mit einer deftigen Mahlzeit. Zahlreiche Gerichte, wie etwa die Huevos a la mexicana – Rührei mit Jalapeños, Zwiebeln und Tomaten – sind dem Frühstück vorbehalten.

Aus der Notwendigkeit, sparsam mit den vorhandenen Lebensmitteln umzugehen, haben sich die besonders leckeren Chilaquiles entwickelt. Dabei handelt es sich um nicht mehr ganz frische, angetrocknete Mais-Tortillas vom Vortag, die in Streifen geschnitten und angebraten werden. Zu guter Letzt wird eine Sauce – gerne aus Tomaten und natürlich mit Chili – über die Chilaquiles gegeben und das Ganze mit etwas Frischkäse verfeinert. Der Name des typischen Resteessens geht auf den Nahuatl -Begriff chīlāquilitl zurück und bedeutet so viel wie „in Chili getränkt“.

Auch die roten Kidneybohnen sind fester Bestandteil eines mexikanischen Frühstücks. Bestellt man im Comedor allerdings die typischen Frijoles landen im seltensten Fall ganze Bohnen auf dem Teller. In Mexiko stehen Frijoles für eine sämige Bohnenpaste, für die die Hülsenfrüchte gekocht, püriert und mit ausgewählten Gewürzen verfeinert werden. Natürlich passt dieses Bohnenmus auch hervorragend zu Chilaquiles. Ein solches Frühstück ist nicht nur lecker, sondern sorgt auch für ausreichend Energie für den Tag.

Der Schönkost-Rezepttipp: Guacamole schnell und einfach zu Hause zubereiten

Gerade wegen der einzigartigen Verarbeitungsweise der klassischen Zutaten, ist es gar nicht so einfach, den typischen Geschmack Mexikos nach Hause zu holen. Doch eine besondere Spezialität der mexikanischen Küche, die zudem noch perfekt in einen veganen Speiseplan passt, lässt sich auch wunderbar in Deutschland zubereiten. Eine typische Guacamole ist leicht hergestellt und ist ein idealer Zwischensnack für zu Hause.

Folgende Zutaten brauchen Sie für eine echte mexikanische Guacamole:

  • 2-3 Avocados
  • 2 Tomaten
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • Etwas Limettensaft, Chili, etwa Olivenöl, etwas Salz & Pfeffer

Zu Beginn die Avocado entkernen, das Fruchtfleisch aus der Schale lösen und in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken. Der Limettensaft verleiht der Avocadocreme etwas Säure und verhindert, dass diese sich bräunlich verfärbt. Die Zwiebel, die Knoblauchzehen und die entkernten Tomaten möglichst klein hacken und anschließend mit dem Avocado-Fruchtfleisch gut vermengen. Zum Schluss nach individuellem Geschmack die Paste mit etwas Olivenöl, Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Guacamole eignet sich hervorragend als Dipp oder Brotaufstrich.

In Mexiko gibt es eine besondere Gepflogenheit: Auf die fertige Guacamole werden die ganzen, runden Avocado-Kerne gegeben. Diese enthalten bestimmte Enzyme, wodurch die Creme ebenfalls länger frisch bleibt.
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