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Pak Choi selbst anbauen und zubereiten – Vom eigenen Balkon in Pfanne, Suppe und Salat

Pak Choi eignet sich ideal für den Anbau zu Hause und ist eine vielfältige und gesunde Zutat für Suppen und Salate. In der Pfanne, im Wok oder blanchiert zeigt sich das Kohlgemüse besonders vielseitig.
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6. März 2023

Im Supermarkt hat er bereits seinen festen Platz. Doch Pak Choi eignet sich auch wunderbar für den heimischen Anbau. Nach wenigen Wochen geerntet, besticht der chinesische Senfkohl durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Küche.

Micro-Gardening mit Pak Choi – Der chinesische Senfkohl eignet sich ideal für den Eigenanbau

Die Lebensmittelpreise steigen und frisches Gemüse wird für immer mehr Menschen zum Luxusgut. Doch um den Bedarf an frischen Nahrungsmitteln mittels Eigenanbau zu decken, bedarf es einiger zeitlicher und räumlicher Ressourcen. Nicht jeder verfügt über einen eigenen Garten oder ausreichend freie Stunden, um sich reich bewachsenen Gemüsebeeten zu widmen. Gerade für Stadtbewohner kann der eigene Gemüseanbau schwierig werden.

Besonders interessant wird da ein Mittelweg: Während der Grundbedarf an frischen Lebensmitteln weiter durch das Angebot in Supermärkten, Wochenmärkten, direkt vom Bauern oder aus Discountern gedeckt wird, eignen sich bestimmte Pflanzen ideal, um diese auch auf kleinem Raum anzubauen. Mit Micro-Gardening, lassen sich ohne viel Aufwand die Ausgaben für Lebensmittel senken. Mehr Abwechslung auf dem Teller und garantierte Bio-Qualität gibt es obendrein. Das chinesische Kohlgewächs Pak Choi↗ bietet sich wegen seiner Vielseitigkeit und geringen Ansprüche für die ersten Aufzucht-Versuche auf der Fensterbank, der Terrasse und dem Balkon an.

Pak Choi – Ein Klassiker aus Asien bereichert die heimische Küche

Wirft man einen genaueren Blick auf die Gemüseauslage im Supermarkt, findet man heutzutage fast überall Pak Choi. In der asiatischen Küche hat der chinesische Senfkohl, wie das Gewächs auch bezeichnet wird, seit Jahrhunderten seinen angestammten Platz. Das Blattkohlgemüse, das äußerlich an Mangold erinnert, gedeiht schnell, ist schmackhaft und lässt sich unter anderem als Beilage oder in Suppen einsetzen. Zudem besticht der Kohl durch seinen hohen Nährstoffgehalt.

Pak Choi ist eng mit Chinakohl, Spitzkohl, Weißkohl und Brokkoli verwandt und zählt ebenfalls zur Familie der Kreuzblütler. Der Geschmack des chinesischen Senfkohls ist allerdings deutlich milder als der seiner populären Verwandten. Die im Pak Choi enthaltenden Senfölglykoside sorgen außerdem für eine leichte Schärfe.

Möglichkeiten der Zubereitung gibt es viele. Darunter auch einfach: waschen, scheiden und genießen. Denn die zarten Blätter des Kohlgewächses sind auch als Rohkost äußerst schmackhaft und bestechen als Grundlage eines Salates oder als Beigabe zu Smoothies. Am besten schmeckt Pak Choi knackig und frisch. Was liegt da näher, als das Gemüse einfach selbst anzubauen und direkt vorm Verzehr zu ernten?

Pak Choi lässt sich auf dem Balkon und im Garten anbauen – So gelingt die Aufzucht

Im April kann man bereits beginnen, Pak Choi in den eigenen vier Wänden vorzuziehen. Ziel dieses Schrittes ist es, die Samen zum Keimen zu bringen, bevor die Keimlinge ab Mitte Mai auf dem Balkon oder im Gemüsebeet auswachsen.

Als Aufzuchtschale eignen sich sehr gut alte Eierkartons. Sonst braucht es nur ein wenig Aufzuchterde, möglichst hochwertiges Saatgut, regelmäßige Bewässerung und natürlich Sonne. Ein wenig Platz auf dem Fensterbrett reicht hierfür bereits aus. Die Samen einfach ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde geben und dann heißt es Gießen und Abwarten. Austrocknen sollte die Erde nie, aber auch nicht überwässert werden.

Nach drei Wochen sollten die Keimlinge eine Höhe von einigen Zentimeter erreicht haben. Nicht immer keimen alle Samen bei der Aussaat. Deshalb ist es üblich, in jede Aufzuchtschale zwei bis drei Samen zu geben. Wachsen dann allerdings gleich mehrere kleine Pflänzchen dicht nebeneinander, muss man diese vor dem Umzug nach draußen pikieren bzw. vereinzeln. Dies bedeutet, die Keimlinge werden voneinander getrennt und mit jeweils rund 10 bis 20 cm Abstand zueinander umgesetzt. In einen üblichen Balkonkasten passen so vier bis fünf Pak-Choi-Pflänzchen. Diese wachsen in den folgenden acht Wochen rasch an und sind dann bereits erntefertig. Am besten schmeckt frischer Pak Choi, bevor die Pflanze Blüten bildet.

Microgreens sind längst Trend Food

Besonders beliebt als Rohkost und im Salat ist auch der sogenannte Mini Pak Choi. Anstatt die Pflanzen voll auswachsen zu lassen, erntet man diese dafür bereits im frühen Wachstumsstadium ab. Die Blätter des Kohlgewächses sind dann besonders zart und leicht bekömmlich. Gerade solche sogenannten Microgreens eignen sich besonders für den Anbau zu Hause. Denn natürlich benötigen die einzelnen Pflanzen dann auch weniger Abstand zueinander und damit weniger Platz.

Eisheilige, die richtige Erde und Fruchtfolge – Diese Details muss man beim Anbau beachten

Zwar ist das Phänomen der Eisheiligen unter Klimatologen und Meteorologen umstritten, dennoch hat sich diese Bauernregel in der Praxis bewährt: Oft kommt es zwischen dem 11. und 15. Mai eines jeden Jahres noch einmal zu einem Kälteeinbruch mit Frost in der Nacht. Da Pak Choi solch kalte Umstände nicht verträgt, hat es sich bewährt, die Pflänzchen erst nach dem 15. Mai an die frische Luft zu setzen.

Damit ist sichergestellt, dass die empfindlichen Keimlinge nicht bei erneuten Minusgraden jäh verenden. Dafür steht das frische Gemüse dann allerdings bis Herbstanfang zur Verfügung: Die Aufzucht kann mehrmals im Jahr bis Mitte August wiederholt werden. Prinzipiell ist auch die Direktsaat unter freiem Himmel möglich, dann kommen aber meist nicht alle Pflanzen durch.

Der Boden für Pak Choi sollte locker und reich an Nährstoffen sein. Kompost oder Dünger fördern das Wachstum. Beim Umsetzen nach draußen achtet man am besten auf einen Platz in der Sonne oder im Halbschatten.

Im Gemüsebeet sind für Pak Choi Bohnen, Erbsen, Möhren oder Salat gute Nachbarn. Andere Kohlgewächse und Kreuzblütler, zu denen auch Radieschen gehören, sollten Abstand halten. Auch sollte dasselbe Beet oder dieselbe Erde im Balkonkasten nur alle drei Jahre mit Kreuzblütlern bepflanzt werden. Andernfalls können sich Schädlinge oder Pilze breit machen, die der Pflanze schaden. Blattläuse oder Kohlhernie können dem Pak Choi dann langfristig zusetzen.

Generell ist es also sinnvoll, auch beim Micro-Gardening einem System zu folgen und bereits nach den ersten Erfahrungen eine Fruchtfolge einzuplanen. So bleibt die verwendete Erde lange gesund.

Der kleinstmögliche Garten in den eigenen vier Wänden: Sprossenaufzucht im Keimglas

Doch was, wenn weder Balkon noch Gemüsebeet zur Verfügung stehen und auch die Anbringung eines Blumenkastens außerhalb des Fensters nicht in Frage kommt? Selbst in der Einzimmerwohnung lässt sich Pak Choi anbauen: dann allerdings als Sprossen. Auch hierfür benötigt man selbstverständlich Saatgut.

Nachdem die Samen einige Stunden eingeweicht wurden, nutzt man am besten ein im Handel erhältliches Keimgefäß oder Keimglas. In diesem können die Sprossen optimal gedeihen. Nach wenigen Tagen bis einer Woche und bei täglichem Wässern steht schon die Ernte für den Direktverzehr an. Die Sprossen sind ein gesunder Zwischensnack oder bereichern Salate, Sandwiches und Suppen. Den regulären Lebensmitteleinkauf erspart man sich damit zwar nicht, allerdings sorgen Pak-Choi-Sprossen für den besonderen Vitamin- und Nährstoff-Kick. Auch sind diese reich an Antioxidantien.

Fördert die Gesundheit: Pak Choi wird fermentiert zum echten Superfood

Wer ein paar Pfunde verlieren will, ist mit Pak Choi bestens bedient. Das Kohlgemüse ist mit 12 kcal pro 100 Gramm äußerst kalorienarm und kann deshalb ohne schlechtes Gewissen geschlemmt werden. Folsäure (Vitamin B9), die nicht nur für Schwangere wichtig ist, ist im Pak Choi reichlich vorhanden. Dafür empfiehlt sich allerdings der Verzehr als Rohkost, da Erhitzen die wertvolle Folsäure zerstört. Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K zählen darüber hinaus ebenso zu den wertvollen Inhaltsstoffen des Pak Choi, wie Kalium, Magnesium, Eisen und Calcium.

Auch Ballaststoffe liefert Pak Choi reichlich und fördert damit die Darmgesundheit. Wer es besonders gesund will, fermentiert das Kohlgemüse und erweitert damit die Speisekammer um ein echtes Superfood: Pak Choi Kimchi.

Pfanne, Wok, Kochtopf oder Grill: Pak Choi zubereiten geht immer schnell

Neben dem Rohverzehr als Salat oder in Smoothies sind die gängigsten Zubereitungsmethoden für Pak Choi, das Dünsten und Braten in der Pfanne oder im Wok, das Blanchieren im Topf oder die Beigabe in eine Suppe. Und selbst als Grillgemüse lässt sich der chinesische Senfkohl einsetzen. Das so zubereitete Gemüse schmeckt besonders lecker als Beilage zu Fleisch, Fisch oder als fester Bestandteil eines Thai-Currys.

Alle Zubereitungsarten sind denkbar einfach: Die am besten frisch geernteten Blätter werden wenige Minuten in heißes Wasser gegeben, gekocht und dann abgeschreckt oder ebenso kurz in Öl angedünstet bzw. bei Belieben scharf angebraten. Da die weißen Stile der Pflanze allerdings etwas dicker sind, als die zarten Blattspitzen, sollten diese etwas mehr Zeit in Pfanne, Wok oder Topf bekommen. Auf diese Weise zubereitet, lässt sich Pak Choi auch einfrieren. Frisch sind die Blätter nicht für die Tiefkühltruhe geeignet, können aber etwa eine Woche im Gemüsefach gelagert werden.

Der Schönkost Rezept-Tipp: Gebratener Pak Choi mit Knoblauchsoße

Wer gerne asiatisch isst, hatte sicherlich schon einmal gebratenen Pak Choi mit Knoblauchsoße auf dem Teller. Erntefrischer Pak Choi lässt sich auf diese Weise zügig verarbeiten und anschließend einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Gebratener Pak Choi in Knoblauchsoße ist schnell zubereitet:

  • 1 EL aromatisch Nuss- oder Sesamöl
  • 3 Knoblauchzehen
  • 600 Gramm Pak Choi
  • 3 EL Sojasoße
  • 1 EL Austernsoße
  • 1 TL Maisstärke
  • 150 ml Wasser
  • Etwas Salz
  • Etwas Zucker
  • Etwas Sesam
  • Bei Bedarf etwas Chili

In der einfachsten Variante wird der gewaschene und halbierte Pak Choi zusammen mit dem kleingehackten Knoblauch für einige Minuten in einem schmackhaften Erdnuss- oder Sesamöl angebraten und anschließend mit Salz und bei Bedarf etwas Chili abgeschmeckt.

Wer es echt asiatisch haben will, ergänzt das Rezept mit einer aromatischen Soße: Sojasoße und Austernsoße werden mit 150 Wasser vermischt und mit der Maisstärke leicht eingedickt. Eine Prise Zucker hebt das Aroma. Die Soße wird mit dem gebratenen Kohlgemüse und dem Knoblauch vermengt, als Topping dient der Sesam. Bei großem Hunger passt eine Portion Reis wunderbar dazu.
Pak Choi selbst anbauen und zubereiten – Vom eigenen Balkon in Pfanne, Suppe und Salat

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