Kohl ist alles andere als langweilig. Tatsächlich ist das variationsreiche Gemüse perfekt für die kreative Küche. Eine der schmackhaftesten Kohlsorten ist der Spitzkohl. Besonders leicht zubereitet, ist dieser ideal für aromatische vegetarische oder vegane Gerichte und dazu äußerst gesund.
Spitzkohl: Ein Genuss auch ohne Fleisch
Winter ist Kohlzeit! Die robusten Gewächse gedeihen auch bei Minusgraden und sind selbst aus regionalem Anbau noch im Dezember frisch erhältlich. Wer auf bewusste Ernährung setzt, ist in den dunklen, kalten Tagen mit Kohlgemüse also bestens versorgt. Doch nicht jedem sagt das intensive Aroma von Weiß- oder Rotkohl zu. Eine besonders schmackhafte Kohlvariante ist hingegen neben Pak Choi auch der Spitzkohl. Das Aroma des kegelförmigen Gemüses ist deutlich feiner und nussiger als das seiner kugelrunden Verwandten und lädt zum kulinarischen Experimentieren ein.
Kleingehackt und in der Pfanne angeschmort, entfaltet der Spitzkohl ein wahres Genussfeuerwerk, welches auch gänzlich ohne Fleisch überzeugen kann. Der Spitzkohl ist also das ideale Gemüse für Vegetarier und Veganer und all jene, die öfter einen fleischlosen Tag einlegen wollen, ohne dabei auf kulinarische Freuden verzichten zu wollen.
Wichtig dabei zu beachten ist allerdings: Im Unterschied zu anderen, gröberen Kohlsorten kann der Spitzkohl nur kurze Zeit gelagert werden. Am besten in ein Tuch eingewickelt, bleiben die feinen Blätter des Spitzkohls 2 bis 3 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks frisch. Sobald die Blätter sich gelb verfärben und der Kohlkegel an Festigkeit verliert, wird es jedoch höchste Eisenbahn.
Am besten kauft man den Spitzkohl also frisch, kurz vor der Verarbeitung. Dann schmeckt es nicht nur besser, sondern unser Immunsystem freut sich in den kalten und dunklen Wintertagen ganz besonders. Denn das Gemüse bringt nicht nur ein fabelhaftes Aroma mit, sondern auch allerlei natürliche Vitamine und Mikronährstoffe.
Fit durch den Winter: So gesund ist Spitzkohl
Spitzkohl ist besonders reich an Ballaststoffen, welche wiederum eine wichtige Rolle für die Darmgesundheit und ein ausgeglichenes Mikrobiom spielen. Heute weiß man: Gerade der Darm spielt eine herausragende Rolle für unsere Gesundheit und eine gestörte Darmflora kann zu vielerlei Krankheiten führen. Spitzkohl, wie auch anderes Kohlgemüse, unterstützt auf natürliche Weise die Gesundheit des menschlichen Verdauungstraktes.
Schon 100 Gramm Spitzkohl enthalten zudem bis zu 200 Mikrogramm Zink. Der Mikronährstoff ist besonders bedeutend für ein gut funktionierendes Immunsystem und sollte gerade in den Herbst- und Wintermonaten ausreichend zugeführt werden. Ähnlich verhält es sich mit Vitamin C. Etwa 60 Milligramm sind in 100 Gramm Spitzkohl enthalten, so dass schon 200 Gramm des Gemüses ausreichen, um den täglichen Vitamin-C-Bedarf zu decken.
Wer mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat, ist mit Spitzkohl ebenfalls bestens beraten. Der Kohl selbst ist mit 23 kcal pro 100 Gramm äußerst kalorienarm und sättigt dabei langanhaltend. Zudem lässt sich das Gemüse sehr variationsreich zubereiten. Langeweile und Frust sind also auch in der gesunden Küche nicht nötig!
Der König der Kohlsorten stammt wahrscheinlich aus China
Sein kegelförmiges Äußeres macht den Spitzkohl im Gemüseregal unverwechselbar. Doch tatsächlich ist die besonders feine Kohlvariante eng mit dem deutlich kompakteren und kräftigeren Weißkohl verwandt. Obwohl die Herkunft des Gemüses nicht abschließend geklärt ist, gehen Botaniker davon aus, dass Spitzkohl zuerst in China kultiviert wurde und dann seinen Weg bis in unsere regionale Küche fand.
Tatsächlich gilt eine Untervariante des Spitzkohls, das Filder-Spitzkraut heute als eine besondere schwäbische Spezialität, die allerdings nach Jahrhunderten der regionalen Kultivierung dieser Tage vom Aussterben bedroht ist. Die Organisation Slow Food Deutschland↗ hat das Filder-Spitzkraut deshalb auch als Arche-Passagier in eine Liste der besonders gefährdeten Nutzpflanzen- und Tierarten aufgenommen. Es bleibt also zu hoffen, dass auch diese außergewöhnliche kulinarische Besonderheit erhalten bleibt!
Spitzkohl schnell und einfach zubereiten: Der Schönkost-Rezept-Tipp
Ein besonders leckeres Spitzkohlgericht ist sehr leicht zubereitet. Dazu braucht es nicht viel:
- Ein mittelgroßer Spitzkohl
- Eine Zwiebel
- 2-3 Zehen Knoblauch
- 100 ml Sahne
- Chiliflocken
- Muskat
- Kartoffeln oder Süßkartoffeln, je nach Belieben
- Etwas Öl
- Salz
Der Spitzkohl wird halbiert und dann mit einigen waage- und senkrechten Schnitten zerteilt. Die Spitzkohl-Blättchen zu den schon zuvor im Öl erhitzten Zwiebelwürfeln in die Pfanne geben, kräftig anschmoren und nach Bedarf salzen.
Ein Deckel auf der Pfanne spart Energie und das Kohlgemüse ist schneller gar. Ab und zu umrühren und nebenbei die Kartoffeln kochen. Nach ca. 15 Minuten die Kohlpfanne mit gehacktem Knoblauch, den Chiliflocken, Muskat und etwas Sahne verfeinern. Das Ganze bei niedriger Temperatur ziehen lassen und am Ende mit den Kartoffeln vermengen. Je nach Hunger reicht das Gericht für 1 bis 2 Personen und sollte sofort verzehrt werden, da es sich nicht zum Aufwärmen eignet.
