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Die Bärlauch-Saison – 11 Rezepte für das kostenlose Superfood

Pesto aus Bärlauch, Bärlauchbutter, Bärlauchknödel oder eine Suppe mit dem leckeren Kraut sind eine Wohltat für die Gesundheit. Leicht zubereiten lassen sich diese köstlichen Rezepte auch.
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2. April 2023

Manchmal sind die besten Dinge im Leben kostenlos: Das Wunderkraut Bärlauch ist im Frühling nahezu unbegrenzt in der Natur zu finden und lässt sich für eine große Bandbreite von leckeren Rezepten und Gerichten nutzen. Schönkost verrät, worauf man beim Sammeln von Bärlauch unbedingt achten sollte, wieso Bärlauch so gesund ist und wie der „wilde Knoblauch“ am besten schmeckt.

Augen auf im Wald: Der Frühling schenkt uns etwas ganz Besonderes

Im Frühling beginnen nicht nur die Vögel zu zwitschern und die Knospen zu sprießen. Gerade die Zeit zwischen März und Mai hält auch ein ganz besonderes Highlight in unseren Wäldern bereit: Bärlauch!

Das aromatische, heimische Superfood ist nicht nur eine köstliche Zutat in vielen Gerichten, sondern wirkt sich auch sehr positiv auf die Gesundheit aus. Seinen Namen hat das Wildgemüse angeblich durch die Beobachtung erhalten, dass Bären nach dem Aufwachen aus ihrem Winterschlaf zunächst einmal reichlich den „wilden Knoblauch“, wie er auch genannt wird, schlemmen. Vielleicht ist die Pflanze also auch für uns besonders gut geeignet, um die Frühjahrsmüdigkeit abzustreifen und Energie für das Jahr zu sammeln?

Bärlauch↗ fasziniert seit jeher die Menschheit. Im alten Ägypten versprach man sich von dem Gewächs die Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit. Später, im Mittelalter, sagte man der mehrjährigen Pflanze nach, wahlweise Vampire, Schlangen oder den Teufel höchst selbst vertreiben und bezwingen zu können. Dies brachte dem Bärlauch auch die Bezeichnung Hexenkraut ein. Man hoffte mithilfe des Lauchgewächses auch auf ein Mittel für die Heilung der Pest, setzte es in Klöstern für die Herstellung von allerlei Tinkturen und Elixieren ein und nutzt es bis heute auch als natürliches Insektizid. Doch das ist längst nicht alles: Aktuell zählt Bärlauch zu den besonders beliebten Food Trends!

Vitamine und Entgiftung dank Schwefelverbindungen: Darum ist der Waldknoblauch so gesund

Doch was macht das Bärlauch so gesund? Das Wildgemüse enthält besonders viele Mikronährstoffe, wie Vitamin C, Kalium, Eisen und Mangan. Darüber hinaus schwören vor allem Fans der regelmäßigen Entgiftung und Schwermetallausleitung auf das Kraut. Die hohe Konzentration von Schwefelverbindungen im Lauchgewächs, sorgen für dessen antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung, ohne dabei – wie Antibiotika – die Darmflora zu schädigen.

Im besonderen Maße beeindruckt die Pflanze auch durch seine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, wodurch Erkrankungen minimiert werden können. Die im Bärlauch enthaltenen Flavonoide, Saponine, Phenolsäuren und das Allicin↗ wirken entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Genau diese Senkung des Blutdrucks kann für Schwangere allerdings problematisch werden. Wenn Nachwuchs ins Haus steht, sollte man auf die saftig-grünen Blätter also lieber verzichten.

Was jedoch sicher nicht nur den Bären im Frühling nutzt: Der Waldknoblauch stärkt auch unser Immunsystem, da es vollgepackt mit Antioxidantien ist, die einen wichtigen Schutz vor Krankheiten und Infektionen darstellen.

In seltenen Fällen kann Bärlauch aber auch allergische Reaktionen auslösen und in großen Mengen zu Magen-Darm-Probleme. Wie immer gilt also: Auch wenn Bärlauch ein echtes Superfood ist, sollte man das Kraut in Maßen genießen und nicht in Massen. Dies kann dann sogar die Verdauung verbessern, da die Pflanze viele Ballaststoffe enthält.

Vorsicht vor Verwechslungen mit giftigen Maiglöckchen, Hebstzeitloser und Aronstab: Bärlauch erkennen will gelernt sein

Die Suche nach dem leckeren Bärlauch ist ein idealer Grund für einen entspannenden Waldspaziergang. Den an schattigen Plätzen in Laub- und Mischwäldern gedeiht die Pflanze am besten.  Wenn der Boden noch feucht ist, sprießen die grünen Blätter, auf die es beim Sammeln von Bärlauch ankommt, in Hülle und Fülle. Einfach wild drauflos pflücken und alles einpacken, was länglich grünt, ist jedoch nicht zu empfehlen. Denn Bärlauch hat einige Doppelgänger, von denen manche sogar hochgiftig sind. Vorsicht ist also geboten, um Verwechslungen mit Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen und dem Aronstab zu vermeiden – diese Gewächse können beim Verzehr sogar zum Tode führen.

Worauf sollte man beim Sammeln im Wald also achten? Bärlauchblätter sind länglich-oval und haben eine glatte, glänzende, dunkelgrüne Oberfläche, jedoch eine matte Unterseite. An jedem Stängel wächst nur ein Blatt. Die Blätter sind in der Regel etwa 10 bis 20 Zentimeter lang, die Stängel werden etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch.

Das Maiglöckchen hingegen hat eher runde, stumpfe Blätter mit einer rauen Oberfläche und einer deutlich weniger zarten Struktur, während die Herbstzeitlose längliche, schmale Blätter hat. Der Aronstab hat außerdem eine unverwechselbare pfeilförmige Blattform. Gerade weil alle Pflanzen oft dicht beieinander wachsen, ist es wichtig, diese Kriterien der Unterscheidung zu kennen.

Nicht nur auf den Geruch verlassen: Mit allen Sinnen Bärlauch sammeln

Der wichtigste Unterschied ist jedoch der Geruch: Bärlauch duftet intensiv nach Knoblauch – schließlich sind beide Pflanzen eng verwandt. Das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose haben keinen Duft, während der Aronstab einen unangenehmen, stechenden Geruch hat, der sofort negativ auffällt.

Gerade dann, wenn man bereits viel Bärlauch gesammelt hat, kann der Knoblauchgeruch an den Händen allerdings zu Verwechslungen führen. Deshalb sollte das Pflücken in der Natur mit allen Sinnen und in Ruhe erfolgen. Für die zarten Gewächse ist es auch schonender, wenn immer nur ein Blatt pro Pflanze gesammelt wird, es besteht also kein Grund zur hastigen Eile.

Bärlauch hat eine kurze Vegetationsperiode von nur etwa sechs Wochen im Jahr. Der genaue Zeitpunkt der Blüte variiert allerdings. In der Regel blüht Bärlauch ab Mitte April bis Anfang Juni, je nachdem, wie früh der Frühling einsetzt. Sobald der Waldknoblauch zu blühen beginnt, verändert sich der Geschmack und das Aroma der Blätter. Aus diesem Grund ist es am besten, Bärlauch gleich dann zu ernten, wenn er sich zu Beginn des Frühlings zeigt.

Der „wilde Knoblauch“ schmeckt am besten frisch, lässt sich aber auch einfrieren

Im Kühlschrank hält sich Bärlauch in einem verschlossenen Behälter oder in einem Plastikbeutel für etwa drei bis fünf Tage. Alternativ können die früh im Jahr gesammelten Blätter auch eingefroren werden. Einfach waschen, trocknen, in kleine Portionen schneiden und ab in den  Gefrierbeutel. So kann die Ernte auch noch in den Folgemonaten genossen werden.

Doch am intensivsten ist der Geschmack des Lauchgewächses natürlich, wenn dieses noch ganz frisch ist. Deshalb ist es am besten, die Blätter immer noch am selben Tag des Pflückens zu verwenden. Oder eben, den Bärlauch mit einer der folgenden Methoden haltbar zu machen und dabei gleich noch ein leckeres Rezept auszuprobieren.

Pesto, Dip, Suppe, Knödel und vieles mehr: 11 leckere Rezepte mit Bärlauch

Mit Bärlauch lässt sich allerhand anstellen. Folgende Rezepte sind einfach umzusetzen und benötigen meist nur wenige Zutaten. Besonders praktisch: Mit einigen dieser Tipps lassen sich die frisch gepflückten Blätter auch eine ganze Weile konservieren.

Bärlauch-Pesto

Der Klassiker schlechthin, der in keiner Bärlauch-Saison fehlen darf. Die Zubereitung erfordert natürlich Bärlauch und darüber hinaus Pinienkerne, Parmesan, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Die Blätter waschen und zerkleinern und zusammen mit den Pinienkernen und dem Parmesan in einen Mixer geben. Nach und nach das Olivenöl hinzufügen, bis die gewünschte, cremige Konsistenz erreicht ist. Das Pesto mit Salz und Pfeffer ein wenig abschmecken und einlagern. Immer gut, für einen schnellen Teller zwischendurch.

Bärlauch und Giersch

Neben Bärlauch ist Giersch ein weiteres Superfood, das sich kostenlos in der Natur finden lässt. Zusammen sind die beiden Gewächse ein unschlagbares Team. Die köstliche Kombination eignet sich zum Beispiel als besonderes Extra in einem Salat. Dafür einfach Bärlauch und Giersch waschen, vermengen und mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Leckerer Bärlauch-Dip

Äußerst bliebt ist auch die Zugabe von Bärlauch in einen Dip, der als Beilage zu Gemüsesticks oder als Aufstrich auf Brot und Brötchen serviert werden kann. Für die Zubereitung benötigt man Frischkäse, saure Sahne oder Quark, Bärlauch und Gewürze nach Geschmack. Den Frischkäse oder Quark mit der sauren Sahne vermischen und die fein gehackten grünen Blätter hinzufügen. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und bei Bedarf mit etwas Zitronensaft abschmecken. Alternativ kann man auch Joghurt oder Mayonnaise verwenden, um den Dip zu verfeinern.

Bärlauch-Spaghetti

Das beliebte, selbstgemachte Bärlauch-Pesto genießt man natürlich am besten mit leckerer Pasta. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit, um Bärlauch mit Nudeln zu schlemmen. Dazu einfach die gewünschte Menge Spaghetti kochen und in einer separaten Pfanne einige Bärlauchblätter mit Olivenöl und Knoblauch anbraten. Die frisch gedünstete Mischung einfach anschließend gut unter die Spaghetti mischen. Fertig!

Bärlauch-Spätzle

Nicht nur für Schwaben ein echter Genuss. Bei diesem Rezept wird der Bärlauch allerdings nicht zur Salsa verarbeitet, sondern direkt in den Spätzleteig gegeben, bevor dieser wie gewohnt gekocht wird. Mit dieser Verfeinerung bekommt das schwäbische Nationalgericht eine ganz neue Note.

Bärlauchrisotto

Es müssen ja nicht immer Nudeln sein. Auch mit Reis harmoniert das Hexenkraut vorzüglich. Für ein leckeres Bärlauchrisotto eine gehackte Zwiebel und Reis in Butter anbraten, anschließend Gemüsebrühe und die Blätter hinzufügen, bis der Reis weich und cremig ist. Zum Schluss das Barlauchrisotto mit Parmesan und Butter verfeinern und alles gut durchmischen.

Cremige Bärlauch-Gemüsesuppe

Eine cremige Bärlauch-Gemüsesuppe ist ein wärmendes und köstliches Gericht für kühle Tage und ein echtes Geschmackserlebnis. Hierfür benötigt man Gemüsebrühe, Bärlauch, Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Sahne und Gewürze. Das Gemüse wird geschält, in kleine Stücke geschnitten und der Bärlauch wird fein gehackt. Das Gemüse und die Zwiebeln dann in Butter anbraten, die Gemüsebrühe hinzufügen und kochen, bis das Gemüse weich ist. Anschließend den Bärlauch hinzugeben und alles mit einem Stabmixer pürieren. Zum Schluss noch einen Schuss Sahne hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Bärlauchknödel

Mit nur wenigen Zutaten und etwas Geschick sind im Handumdrehen Bärlauchknödel zubereitet. Dazu werden zunächst Kartoffeln weich gekocht und anschließend durch eine Kartoffelpresse gedrückt. Den, am besten frisch gesammelte Bärlauch, waschen, klein hacken und mit dem Ei zu den Kartoffeln geben. Nach Zugabe von Semmelbröseln und Mehl wird alles zu einem Teig verknetet und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Kleine Knödel formen und in leicht gesalzenem Wasser garen. Eine ideale Beilage zum Braten!

Bärlauchbutter

Bärlauchbutter ist eine köstliche Alternative zu gewöhnlicher Butter und eignet sich perfekt als Aufstrich oder zum Verfeinern von verschiedenen Gerichten. Um Bärlauchbutter herzustellen, benötigt man lediglich reguläre Butter, Bärlauch, Zitronensaft und Salz. Den Bärlauch waschen und fein hacken und anschließend mit der weichen Butter, dem Zitronensaft und einer Prise Salz vermengen. Diese besondere Kräuterbutter kann direkt serviert oder im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Bärlauch-Frischkäse-Röllchen

Diese kleinen Röllchen sind der perfekte Snack für zwischendurch, eine tolle Beilage zum Abendessen und eignen sich als Fingerfood, wenn sich Gäste angekündigt haben. Man benötigt Frischkäse, Bärlauch und geräucherten Schinken. Die aromatischen Blätter fein hacken und mit dem Frischkäse vermischen. Den geräucherten Schinken auf ein Stück Frischhaltefolie legen, die Frischkäse-Bärlauch-Mischung darauf verteilen und den Schinken einrollen. Die Röllchen werden im Kühlschrank fest und können dann in Scheiben geschnitten werden.

Bärlauch-Smoothie

Am besten beginnt der Tag mit einem selbstgemachten, grünen Smoothie. Mit „wildem Knoblauch“ ist dieser besonders gesund. Man benötigt Bärlauch, Spinat, Gurke, Apfel, Ingwer und Wasser. Das Gemüse und der Apfel werden gewaschen und zerkleinert und alles wird in einen Mixer gegeben. Ein Stück Ingwer hinzufügen und alles mit Wasser vermischen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Zum Wohl!

Kein Wald in der Nähe? Bärlauch kann man auch kaufen oder selbst anbauen

Wer nicht die Möglichkeit hat, Bärlauch in der Natur zu sammeln oder keinen Wald in der Nähe hat, kann diesen auch im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um frischen Bärlauch handelt, der nicht welk sein darf oder sich vielleicht sogar schon braun verfärbt hat. Denn in der Regel haben die Blätter eine mehrtägige Reise hinter sich, bis sie im Handel landen. Eine Möglichkeit bietet sich deshalb besonders an: der Selbstanbau.

Das Hexenkraut auf dem Balkon oder im Garten pflanzen

Bärlauch lässt sich im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Dafür benötigt man einen schattigen Standort, lockere und humusreiche Erde sowie ausreichend Feuchtigkeit. Bärlauch lässt sich entweder aus Samen oder den zwiebelartigen Knollen der Pflanze vermehren.

Um die Knollen zu pflanzen, sollte man diese im Herbst oder Frühjahr etwa zehn Zentimeter tief in die Erde setzen und mit Erde bedecken. Im darauffolgenden Jahr kann dann bereits geerntet werden. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass Bärlauch ein Wildkraut ist und sich deshalb schnell ausbreiten kann. Wer also in einem kleinen Garten oder auf einem Balkon anbaut, sollte regelmäßig ernten und die Pflanze im Zaum halten. Sonst kann es schnell zu viel des Guten werden.

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